Zum Inhalt springen

Karneval: Spaß ohne Reue

Damit die Narrenzeit vor allem Freude und keine beschämenden oder riskanten Situationen bringt, geben die Fachleute der Suchthilfe einige Tipps... Die Streetworker:innen werden an den Karnevalstagen in Mettmann und Wülfrath unterwegs sein. Sie sind für Fragen und Sorgen ansprechbar und können in Notsituationen unterstützend bei Seite stehen.
Karneval Tips
Datum:
8. Feb. 2024
Von:
Helene Adolphs

Karneval: Spaß ohne Reue

Gerade einmal acht Wochen nachdem man sich neue gute Vorsätze für das Jahr 2024 versprach, werden diese auf eine harte Probe gestellt: Karneval. Gesund leben, nicht mehr Rauchen, weniger oder gar kein Alkohol trinken- diese Gedanken rücken in weite Ferne.

Dabei hat der Spaß, den Alkohol vermeintlich bringt oft auch Schattenseiten.

Besonders Jugendliche sind gefährdet negative Erfahrungen mit dem Konsum von Alkohol zu erleben, da sie die Wirkungen und Grenzen des Alkohols nicht einschätzen können. Folgen davon sind der erste Rausch oder sogar die Volltrunkenheit. 

Von einem Rausch sprechen die Fachleute ab ca. 1 Promillewert Alkohol im Blut. Diese Menge hat eine Verschlechterung des räumlichen Sehens und der Orientierung zur Folge, auch die Reaktionsfähigkeit wird erheblich gestört. Zudem steigt die Risikobereitschaft während das Urteilsvermögen herabgesetzt wird.

Nach den Ergebnissen des Alkoholsurveys 2021 der BZgA hatte fast jeder neunte (88,4%) Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren schon einmal Alkohol getrunken und fast jeder vierte (24,3 %) wies in den letzten 30 Tagen mindestens eine Konsumgelegenheit mit Rauschtrinken auf.

Das Komasaufen ist eine besonders extreme Form des Rauschtrinkens, bei dem umgehend Notfallmaßnahmen getroffen werden müssen. Unterkühlung des Körpers, Ausschaltung von Schutzreflexen bis hin zu lebensgefährlichem Atemstillstand kann die Folge sein. Bewusstlosigkeit droht ab etwa 3 Promille.

Bei männlichen Jugendlichen ist starker Alkoholkonsum weiterverbreitet als bei weiblichen. Jedoch geht langfristig gesehen der regelmäßige Konsum von Alkohol unter den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen und den 18- bis 25-jährigen jungen Erwachsenen in Deutschland seit den 1970er-Jahren, dem Zeitpunkt des Beginns der BZgA-Repräsentativbefragung, zurück.

Es gilt je häufiger ein Jugendlicher einen Alkoholrausch erlebt hat, umso mehr gewöhnt er seinen Körper und seine Psyche an die Alkoholmenge und umso gefährdeter ist er, im weiteren Lebensverlauf eine Alkoholerkrankung zu entwickeln.

Aber auch Erwachsene konsumieren oft Mengen, die Gefahren verursachen. Durch die Absenkung der Hemmschwelle kommt es häufiger zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und sexuellen Übergriffen. 

Neben den unkontrollierten Alkoholkonsum stellt auch das Beimischen von K.o.- Tropfen eine große Gefahr da. Die Caritas- Suchthilfe rät daher dazu seine Getränke im Auge zu halten, keine offenen Getränke von Fremden anzunehmen, in einer Gruppe unterwegs zu sein, auf einander Acht zu geben und nicht alleine den Heimweg anzutreten.

Damit die Narrenzeit vor allem Freude und keine beschämenden oder riskanten Situationen bringt, gelten folgende Tipps zu beachten:

- Alkohol nicht als Durstlöscher einsetzen

- Sich Zeit lassen beim Trinken

- Vorwiegend und immer wieder nicht-alkoholische Getränke zu sich nehmen

- Bei Runden aussetzen

- Alkohol freundlich aber bestimmt ablehnen

- An Freunden oder Bekannten orientieren, die wenig oder gar keinen Alkohol trinken

- Keine Trinkspiele oder Flatrate- Partys

- Kein Alkohol bei Frust oder Traurigkeit

Wenn es dennoch zu einer kritischen Situation kommt, ist es nie zu früh um Hilfe zu bitten oder den Notruf der Feuerwehr (112) zu wählen.

Die Caritas-Suchthilfe hat ein besonderes Angebot zur Karnevalszeit. Am Freitag, den 09.02.2024 von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr, findet in der Caritas- Wohnungslosenhilfe ein gemeinsames Karnevalsfrühstück statt, dieses ist für alle interessierten Personen offen. Die Streetworker:innen werden an den Karnevalstagen in Mettmann und Wülfrath unterwegs sein. Sie sind für Fragen und Sorgen ansprechbar und können in Notsituationen unterstützend bei Seite stehen.

Die Caritas-Suchthilfe wünscht eine schöne Karnevalszeit, die mit den zuletzt genannten Tipps verantwortungsvoll genossen werden kann. Sollten noch Fragen aufkommen oder Sie interessieren sich für eines unserer Beratungsangebote besuchen Sie uns auf unserer Homepage.